Vision des Lehrstuhls

Die Vision des Lehrstuhls zielt vor allem auf die technologie- und wissensbasierte Unternehmung ab. Sie repräsentiert den Fokus für Forschung und Lehre und sie repräsentiert den Bedarfsträger für die Absolventen. Dem Begriff Unternehmung subsumieren wir sowohl nationale oder internationale Unternehmen der „old economy”, welche sich selbst drastisch erneuern, als auch high-tech companies der „new economy”, welche zu größeren Firmen heranwachsen.

Die Vision des Lehrstuhls ist führend zu sein im Verständnis des technologischen Wandels, seiner Wirkung auf Unternehmen und Nachfrager, und der daraus entstehenden Geschäftsmöglichkeiten. Der Lehrstuhl will auf diesem Gebiet zu den deutschlandweit führenden fünf Institutionen zählen, sowohl in der Lehre als auch in der Forschung.

Die Vision des Lehrstuhls ist die Nutzung der außerordentlichen und wissenschaftlichen Kompetenz anderer Fachbereiche der Johannes-Gutenberg Universität Mainz. Umgekehrt wollen wir diesen Fachbereichen helfen, die Potentiale der Umsetzung von Technologien zu verstehen, die an der Johannes-Gutenberg Universität Mainz entwickelt werden.

Die Vision des Lehrstuhls ist die Verbindung von systemorientierten Fähigkeiten und praktischer Anwendung aus der Gesamtsicht des Unternehmens. Unsere Absolventen müssen die Brücke zwischen Universität und Praxis leicht überschreiten können. Sie müssen zur Übernahme von Führungspositionen in technologie- und wissensbasierten Unternehmen bestens vorbereitet sein.

Die Vision des Lehrstuhls ist es aufgrund der interdisziplinär und anwendungsorientiert ausgelegten Forschungsorientierung in Anlehnung an in den Sozialwissenschaften anerkannte Paradigmen wie z. B. das der Aktionsforschung, eine wissenschaftliche Systematik des Erkenntnisgewinns mit einer Ausrichtung an realen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen und Problemen zu verbinden. Ursache-Wirkungszusammenhänge sowie Fragen nach Interaktionen werden untersucht, indem in realen soziotechnischen Systemen Veränderungen gemeinsam mit den Trägern des Systems initialisiert und in ihren Auswirkungen wissenschaftlich evaluiert werden. Neben der Überprüfung theoretischer Aussagen ist somit immer auch die problemangemessene Veränderung der untersuchten Wirklichkeit ein wichtiges Ziel.

Von der Vision zur Strategie

Die Vision des Lehrstuhls spannt somit einen idealen Orientierungsrahmen auf für grundsätzliche Positionen und Werte insbesondere in den Kernbereichen Forschung, Lehre und wissenschaftliche Weiterbildung, mit denen der Lehrstuhl sein Profil umreißen und sich in naher Zukunft (weiter-) entwickeln will:

Beibehaltung eines breiten inhaltlichen Spektrums der Wissenschaftsdisziplin mit exzellenten Schwerpunktbereichen, zugleich Erbringung von Spitzenleistungen in Forschung und Lehre. Der Transfer von Wissen und Technologie sowie regionale, nationale und internationale Kooperationen in Forschung und Lehre sind ebenso Leitlinien wie das Ziel, kompetenter Partner für lebenslanges Lernen und Partner für Politik, Wirtschaft zu sein.

Die Vision ist abstrakt und allgemein gehalten. Der Lehrstuhl hat sich jedoch zum Ziel gesetzt aus dieser Vision konkrete Handlungsanleitungen für einen Veränderungsprozess abzuleiten. Zur Umsetzung der Vision dient die Methode der „Balanced Scorecard” (BSC). Die BSC leistet wertvolle Hilfestellung zur Steuerung und Kontrolle des Lehrstuhls, weil sie ein integriertes und ausgewogenes „Denken in Perspektiven” beinhaltet: Durch das Einbeziehen von fünf verschiedenen Zielperspektiven wird ein ausgewogenes Zielsystem entwickelt, das verhindern soll, Ziele zu einseitig, etwa lediglich unter ökonomischen Gesichtspunkten, zu betrachten.

In diesem Zielsystem entsteht eine Balance und Wechselwirkung zwischen:

Mission (der Auftrag des Lehrstuhls), diese Perspektive ist den anderen übergeordnet,

Kundenperspektive (der Zufriedenheit interner und externer Kunden mit Angebot und Leistung des Lehrstuhls),

Potenzialperspektive bzw. Lern- und Entwicklungsperspektive (den Innovations- und Lernpotenzialen und deren Nutzung),

Prozessperspektive (den Anforderungen an optimierte ablauforganisatorische Prozesse) und

Finanzperspektive (den Finanzmitteln sowie finanzwirtschaftlichen Erfolgsgrößen).

Die „Balanced Scorecard” für den Lehrstuhl wurde zusammen mit der Unternehmensberatung 2hm & Associates GmbH, Mainz erarbeitete. Aus der Vision wurden zunächst alle strategischen Aussagen herausgefiltert, die den Ausgangspunkt für die Entwicklung der Strategie bildeten. Als nächster Schritt erfolgte eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation des Lehrstuhls. Mit der Methode der SWOT-Analyse wurde eine Analyse und Bewertung der Stärken und Schwächen wie auch der Chancen und Risiken des Lehrstuhls vorgenommen. Auf der Grundlage dieser Analyse und einer nachfolgenden Priorisierung sind die strategischen Ziele des Lehrstuhls entstanden.

Danach wurden die erarbeiteten strategierelevanten Themen und Aspekte bewertet und priorisiert, um durch eine weitere Fokussierung zu denjenigen Themen zu gelangen, die die höchste strategische Relevanz besitzen. Nur die jeweils hoch prioritären strategischen Ziele wurden dann fünf Perspektiven (Mission - Kunden - Prozesse - Potenziale - Finanzen) zugeordnet, um so ein ausgewogenes Zielsystem entstehen zu lassen. Der Auftragsperspektive, die den inhaltlichen Auftrag des Lehrstuhls zusammenfasst, kommt im Perspektivengeflecht eine herausgehobene Position zu, sie ist allen anderen Perspektiven übergeordnet.